Instagram: Content-Paradies im Social Web

Erst im Jahr 2010 gegründet, ist Instagram heute eine der meistgenutzten Apps in Deutschland und weltweit. 300 Millionen sogenannte „Instagrammer“ nutzen quer über den Globus das Netzwerk – in Deutschland sind es etwa vier Millionen. Zum Vergleich: Den Kurznachrichtendienst Twitter, gegründet 2006,  nutzen aktuell ebenfalls fast vier Millionen Deutsche. Und Twitter hat immerhin einen Vorsprung von vier Jahren.

Doch während man bei Twitter als Unternehmen aufgrund der oft kargen Reichweite für jeden Retweet eine Fete schmeißen würde, kommen bei einem Instagram Post schnell Likes und Regrams zusammen. Und das ist genau das, was die Foto-und Video- Sharing App so interessant macht: Die hohe Interaktionsbereitschaft der Community und die Möglichkeit eine enthusiastische, trendbewusste und konsumfreudige Zielgruppe zu erreichen. Doch ohne Hashtag keine Reichweite. Viele Marken haben das begriffen und nutzen die Raute gerade zu Beginn ihrer Kommunikationsaktivitäten.

Bei Hashtag-Kampagnen auf Instagram gibt es drei verschiedene Ansätze:

1.) Tag Dich! Fordern Sie Instagrammer auf, ein Foto mit einem bestimmten Hashtag zu veröffentlichen. Natürlich braucht es dazu einen Anreiz – ein Gewinnspiel zum Beispiel.

2.) Verlinke uns! Animieren Sie die Instagrammer dazu, zusätzlich zu dem getaggten Foto den Account ihres Unternehmens und die Accounts von Freunden auf dem Foto zu markieren.

3.) Folge mir! Um an der Instagram-Kampagne teilnehmen zu können, müssen die Instagrammer dem Account des Unternehmens folgen.

Ein Beispiel aus der Praxis

Wie so eine Kampagne aussehen kann, zeigt das Beispiel von Hyundai Motor Europe. Gemeinsam mit unseren Freunden von quäntchen + glück starteten sie mit der Kampagne #PictureYourHoliday den ersten Instagram-Versuch – mit Erfolg.

Der i20, Hyundais kleiner Stadtflitzer, sollte von jungen, urbanen Frauen entdeckt werden. Dass junge Menschen eine Menge Zeit im Social Web verbringen und dass das der Ort ist, an dem man sie am besten erreichen kann, ist jetzt nicht wirklich was Neues.  Aber:

Soziales Netzwerk ist nicht gleich soziales Netzwerk

Facebook verliert gerade in der jüngeren Generation immer mehr an Bedeutung. Auf Twitter und YouTube sind lediglich 30 Prozent aktiv, auf Google+ sogar nur jeder Vierte. Plattformen zum Teilen von Fotos hingegen liegen voll im Trend. Der Großteil der Community  ist laut Instagram jung – und überwiegend weiblich.

#PictureYourHoliday

Ein Foto-Wettbewerb auf einer Foto-Plattform liegt zwar auf der Hand, ist aber auch gleichermaßen effektiv. Hyundai forderte die Instagram Community zum großen Knips-Wettbewerb auf. Die Aufgabe: „Mache ein Foto deines Lieblings-Reiseziels und poste es unter dem Hashtag #PictureYourHoliday auf Instagram.“ Das Besondere: Der Foto-Contest wurde durch eine eigene Microsite ergänzt, auf der alle vertaggten Fotos – nach Prüfung durch das Community Management – veröffentlicht wurden.

Instagram: Content-Paradies im Social Web

Um die Aufmerksamkeit für die Aktion zu steigern, holte sich Hyundai reichweitenstarke Nutzer mit ins Boot. Passend zur Zielgruppe wurde mit instagramaffinen Fashion- und Reisebloggern kooperiert. Sie promoteten die Aktion auf ihren Blogs und Social Media Kanälen, animierten ihre Follower zum Mitmachen und sorgten so für eine entsprechende Reichweite. Zudem wurden sie Teil der Jury, die am Ende des Wettbewerbs das schönste Foto kürte.

Für Hyundai war die Aktion ein voller Erfolg: Insgesamt entstanden durch die Community etwa 461 Fotos mit dem #pictureyourholiday-Hashtag.

Fazit mit Zukunftsmusik
Eine Kampagne im Instagram-Kosmos liefert viele Anknüpfungspunkte für weitere Kommunikationsmaßnahmen. Ob Ausbau der Kommunikation auf diesem sozialen Netzwerk  oder das Weiterspinnen des entstandenen user generated Content.

Zum Schluss noch ein bisschen Zukunftsmusik: Seit März können einige von Instagram ausgewählte Marken wie beispielsweise Mercedes-Benz, Zalando und Samsung Werbeanzeigen schalten. Möglich sind auch ganze Bilderserien, sogenannte Carousel Ads, die, wenn gewollt, auf externe Seiten verlinken. Wann Instagram Ads für alle verfügbar sein werden, ist noch nicht bekannt, aber es zeigt definitiv wo die Reise hingeht.

 

Checkliste: So klappt das mit den Multiplikatoren

  • Bestimmen Sie eine Person, die für die Betreuung der reichweitenstarken Instagram-Nutzer zuständig ist. Ein fester Ansprechpartner im Unternehmen ist enorm wichtig, sonst kommt es zu Verwirrung und „stille Post“-Problemen.
  • Der Erstkontakt sollte zu einem konkreten Anlass erfolgen. Das kann zum Beispiel ein Artikel zu einem Produkt des Unternehmens sein, zu dem man dem Influencer exklusives Infomaterial anbietet.
  • Vermeiden Sie die typische Marketingsprache, kommunizieren Sie auf Augenhöhe.
  • Fallen Sie nicht mit der Tür ins Haus und rufen direkt an – schreiben Sie lieber eine nette E-Mail oder kommunizieren Sie über Direktnachrichten in sozialen Netzwerken.
  • Folgende Fragen sollte Ihr Anschreiben beantworten: Wer ist der Absender? Warum kontaktieren Sie genau ihn oder sie? Worum geht es genau? Was ist der Nutzen für beide Seiten?