Digital Publishing: Warum der Zug für Magazin-Apps abgefahren ist

Doch was kommt danach? Zwei erfolgsversprechende Wege zeichnen sich in der aktuellen Entwicklung ab. Und auch die App spielt dabei eine Rolle.

Wir schreiben das Jahr 2014. Nie zuvor standen Unternehmen vor einer so großen Auswahl an Kommunikationskanälen. War die analoge Welt noch so schön übersichtlich, befinden wir uns seit der digitalen Revolution in einem reißenden Fluss von technischem Fortschritt. Formate über Formate, Devices über Devices, Kanäle über Kanäle. Was folgt ist Orientierungslosigkeit: „Reicht eine App für’s iPad?“ „Was, wenn nicht App?“ „Wie bekommen wir unser Magazin aufs Smartphone?“  Fragen, von denen wir einige in der siebten Ausgabe unseres Printmagazins „Werkstattbrief“ beantworten.

Native App oder mobile Website?

Laut einer Google-Studie verbringen wir durchschnittlich 4,4 Stunden pro Tag vor einem Bildschirm. 90 % aller Interaktionen mit Medien finden bildschirmbasiert statt. Der Bildschirm ist das Tor zur Information und Google als die größte Suchmaschine der Welt  ist der entscheidende Faktor im Netz gefunden zu werden. Die Wichtigkeit mit seinen Inhalten online gefunden zu werden stellt heute niemand mehr in Abrede, nichtsdestotrotz stehen viele (je nach Budget) immer noch vor der Entscheidung: Setze ich meine Ressourcen für eine optisch perfekte App ein oder präsentiere ich sie für Google indexierbar im Netz auf einer Website, die auf jedem Endgerät anders aussehen könnte?

Hybrid-App vs. Online

Erfolgreicher digitaler Content wird zukünftig in zwei Formen angeboten. Zum einen als Hybrid-App in der nur der „Container“ als native App programmiert wurde und die Inhalte, Texte, Bilder, Videos per HTML als Stream live in die App geladen werden. Die zweite ist die reine Online-Variante. Sie fokussiert sich auf die responsive Darstellung in so vielen Browsern, auf so vielen Endgeräten, und auf so vielen Betriebssystemen wie möglich – was eben  das Budget hergibt. Denn jeder Browser, jedes Endgerät und jedes Betriebssystem ist im Grunde ein eigenes Format für das man entwickeln muss.

Verbindung von App Stores und Web

Ein Vorteil der Online-Variante: Analyse-Tools bringen Insights ins Leseverhalten. So lässt sich leicht evaluieren, welche Themen gut und welche Themen weniger gut funktionieren. Rein technisch ist jedoch die Hybridlösung eine der erfolgversprechendsten Strategien, um mit seinen Inhalten die größtmögliche Reichweite aufzubauen. Doch wie man es dreht und wendet: Wer im Jahr 2014 seine Zielgruppen mit einem digitalen Magazin erreichen möchte, muss zwingend über eine Online-Variante nachdenken.  Egal ob man es Magazin-Blog, Themen-Hub, oder Online-Magazin nennt und egal was es alles kann. Die Möglichkeiten, die ein Online-Medium bieten, sind denen einer rein nativen Ausgabe überlegen. Nutzt man durch eine Hybrid-Lösung noch die Reichweite der Appstores, so hat man beide großen Bahnhöfe weiterhin auf dem Fahrplan.