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Denkt Worst Case, seid fehlertolerant

Denkt Worst Case, seid fehlertolerant

Durch ständige Angst, etwas falsch zu machen, gehen Potenzial, Kreativität und vor allem gute Ideen verloren. Dabei ist es sinnvoll, sich das Schlimmste vorzustellen, um seine Angst zu verlieren.

Was ist das Schlimmste, das passieren kann?“ Das ist eine der Lieblingsfragen von Gilbert Dietrich. Und eine, mit der sich Führungskräfte und Entscheider viel zu selten auseinandersetzen. Denn wenn es darum geht, einen neuen Weg zu gehen, etwas auszuprobieren oder ein Projekt auf eine unkonventionelle Art umzusetzen – also innovativ zu sein –, ist es häufig die Angst vor Fehlern, die kreatives Handeln verhindert.

Gilbert Dietrich, Leiter der Personalabteilung bei Unister, das Internetportale wie geld.de oder shopping.de betreibt, behandelt auf seinem Blog Geist und Gegenwart unterschiedliche Themen, die eines gemeinsam haben: Dass Potenziale besser genutzt und das Beste aus bestehenden Strukturen rausgeholt werden sollte – egal ob privat oder beruflich. In seinem Blogbeitrag „Emporscheitern: Der erfolgreiche Umgang mit Fehlern“ setzt sich Dietrich eben mit der Fehlerkultur und Strafmentalität in deutschen Unternehmen auseinander. Seine These: Fehler gehören zum Leben und zur Arbeit, und es lähmt viel Potenzial, wenn Fehler nicht vergeben werden. Weil dann nicht aus ihnen gelernt werden kann.

„Den größten Fehler, den man im Leben machen kann, ist immer Angst zu haben, einen Fehler zu machen.“ Dietrich Bonhoeffer, Theologe Click to tweet

Der Personaler ist überzeugt davon, dass der bewusste und auch positive Umgang mit Fehlern in einem Unternehmen zu Erfolgsstrategien führt. In einem Umfeld der Angst vor einer Fehlentscheidung kann kein Freiraum für Kreativität entstehen. Doch genau dieser Freiraum wird gebraucht auf dem Weg hin zu einer zündenden Idee – und vor allem Mut, auch mal unreife Gedanken zur Diskussion stellen zu können. Führungskräfte in Unternehmen müssen ihren Mitarbeitern Vorbild sein: „Eine Fehlerkultur muss man nicht nur vorleben – zum Beispiel durch demonstrative Nachsicht und Aufarbeitung bei Rückschlägen –, sondern auch explizit ausrufen“, fordert Dietrich und geht noch weiter: „Fehlertoleranz sollte im Unternehmen explizit festgeschrieben sein, denn nur so schafft man Verbindlichkeit, auf die sich Mitarbeiter und Führungskräfte berufen können.“ Fehler müssen erlaubt sein. Entscheidend sei, dass jeder aus gemachten Fehlern lernt. Sonst werde der gesamte Ansatz ad absurdum geführt.

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Mut lohnt sich

Dietrich weist darauf hin, dass sich eine gründliche Projektplanung und eine angemessene Fehlertoleranz selbstverständlich nicht ausschließen. „Unternehmen sollen natürlich nicht Projekte mit ,Schaun wir mal …‘ angehen. Ich rate zu guter Planung und Vermeiden von Fehlern, wo möglich, aber zu Nachsicht und Geduld bei Rückschlägen auf dem Weg zum Erfolg. Mitarbeiter, die wissen, dass sie Rückendeckung von ihren Vorgesetzten haben, auch wenn eine Idee mal nach hinten losgeht, trauen sich einfach mehr. Das ist die Atmosphäre, in der Knaller-Ideen entstehen. Stellt man Entscheidern in einem Unternehmen die Frage, was das Worst-Case-Szenario sein könnte, bringt man sie dazu, ganz rational die Risiken den Chancen gegenüberzustellen. Oft stellen sie dann fest, dass sie die Risiken intuitiv überschätzt hatten und dass man die tatsächlich drohenden Risiken auch managen kann“, so Dietrich. Vielleicht ein guter Trick: Entscheider durch die ihnen vertraute Form des rationalen Abwägens dazu zu bringen, die Angst vor dem Unbekannten zu verlieren und mehr zu wagen.

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