Von der Volontärin zum Director

Tageszeitungen, Fernsehen und Radio hatte Claudia Klemm schon ausprobiert. Nun war sie auf der Suche nach Abwechslung: „Ich wollte praktisch arbeiten und etwas mit Kommunikation und mit Menschen machen“, erinnert sich Claudia. Gründe, sich in der Profilwerkstatt zu bewerben. Das ist nun fast 15 Jahre her. Damals startete sie als Volontärin in der Profilwerkstatt. Seitdem hat sich viel getan: Als Director Content Development ist sie heute nicht nur Ansprechpartnerin und Beraterin für Kunden, sondern leitet auch ein Team, das so groß ist, wie die gesamte Profilwerkstatt, als Claudia dort anfing.

Knallende Korken
Was rückblickend so einfach klingt, ging mit vermeintlichen Startschwierigkeiten über die Bühne. Denn Claudia bekam nach ihrem Vorstellungsgespräch erstmal eine Absage. Eine Mitbewerberin hatte sich durchgesetzt. Doch kurz darauf klingelte das Telefon erneut – diesmal mit guten Neuigkeiten: Die Geschäftsführer der Profilwerkstatt hatten extra für sie einen zweiten Volontariatsplatz geschaffen. Am 1. Oktober 2004 ging es also los. Im Büro – damals noch in der Darmstädter Emilstraße – empfingen die Kollegen die neue Volontärin mit Sekt: „Ich dachte mir, das ist ja mal ein cooler Empfang“, erinnert sich Claudia. Schnell klärten die anderen aber das Missverständnis wieder auf. Denn der Grund für den Sekt war eigentlich der zehnjährige Agenturgeburtstag. Nichtsdestotrotz: Der Start war geglückt, und ab da nahm das Agenturleben seinen Lauf.

Von Print zu digitalen Höhepunkten
Mit gemeinsamen Kochabenden begrüßten die Kollegen Claudia überaus familiär in der Profilwerkstatt. Das kleine Team von dreizehn Kollegen bot die Chance, viel Verantwortung und die verschiedensten Aufgaben zu übernehmen. „Mir hat es von Anfang an unheimlich viel Spaß gemacht, dass ich immer unterschiedliche Sachen auf dem Tisch liegen hatte“, berichtet Claudia. Die Projekte waren zu dieser Zeit größtenteils noch Print-geprägt. Textänderungen kamen teilweise handschriftlich per Fax und die digitale Ausgabe eines Magazins war ein PDF zum Download: „Wenn man so einen Download irgendwo auf einer Website anbieten konnte, war das schon ein digitaler Höhepunkt.“

„Seid neugierig, habt ein Ziel vor Augen und lasst euch weiterhelfen!”
– Claudia Klemm, Director Content Development -> Click to tweet

Neugier, Mut und Rückendeckung
Nicht nur Distributionswege von Medien haben sich in der Zwischenzeit verändert, auch Claudias beruflicher Werdegang war vom Wandel geprägt. Der Aufstieg ging schrittweise voran: Nach erfolgreichem Abschluss des Volontariats zunächst als Redakteurin in der Profilwerkstatt tätig, leitete sie schon bald ein kleines Team. Eine ordentliche Portion Neugier und etwas Mut, Neues zu probieren, seien für diese Entwicklung gute Voraussetzungen gewesen, sagt sie. Und so ging ihr Karriereweg weiter. Als Key-Account Managerin war sie für die strategische Weiterentwicklung und Beratung von Kunden verantwortlich. Dabei sei es von Zeit zu Zeit nötig gewesen, sich auch mal eines erst mal zu groß erscheinenden Auftrags anzunehmen. Für diesen Tatendrang müsse aber auch das geeignete Umfeld vorliegen: „Ohne Kollegen und Vorgesetzte, die einem Vertrauen entgegenbringen und offen für neue Wege sind, wäre mein Berufsweg wahrscheinlich anders verlaufen.“ Die Profilwerkstatt erlaubte Claudia, sich in vertrauter Umgebung stetig weiter zu entwickeln – so beschäftigte sie sich zum Beispiel intensiv mit diskursiver Beratung und ist ausgebildeter Metaplan-Professional.

Ein Tipp, den sie Berufseinsteigern geben würde? Hilfe und Unterstützung von Personen mit mehr Erfahrung annehmen. Heute kann sie selbst als Director ihre Erfahrung mit anderen teilen. Denn die Leitung eines Teams ist ein wichtiger Bestandteil von Claudias Aufgaben. Dazu zählt, auf die Bedürfnisse und die Fragestellungen jedes Einzelnen im Team einzugehen. Aber auch die Kundenbetreuung und -beratung sowie lösungsorientiertes Handeln machen einen nicht zu unterschätzenden Teil der Director-Arbeit aus.

Abwechslung und Kommunikation
Wenn Claudia über die verschiedenen Aufgabenfelder ihrer Arbeit spricht, wirkt sie zufrieden. Die abwechslungsreichen Aufträge und der Kontakt zu Menschen ergeben für sie die richtige Mischung. Wenn es allerdings doch mal ein bisschen viel wird, weiß die heute 44-Jährige, was ihr nach einem langen Arbeitstag hilft, einen freien Kopf zu bekommen: Freunde treffen, im Chor singen oder mit der Kamera durch die Welt ziehen. Aber auch zwei Katzen geben ihr Bestes, um einen Feierabend gemütlich ausklingen zu lassen. Tauschen würde Claudia ihren Job nur ungern. Den einzigen Ersatz, den sie sich für einen Tag vorstellen könnte, ist: einem Konditormeister zur Seite zu stehen.