„Die Resonanz ist die Kür“

Die Profilwerkstatt hat neuerdings eine Dependance in München. Die bayerische Landeshauptstadt ist traumhaft gelegen, das Bier schmeckt gut  und dann gibt es da ja auch noch das Oktoberfest. Alles gute Gründe, die für eine Expansion sprechen – ganz klar. Darum allein geht es aber natürlich nicht. In München legt die Profilwerkstatt das Hauptaugenmerk auf Performance-Messung und digitale CP-Projekte. Der neue Geschäftsführer Christian Fill verrät im Interview, was er in München genau vorhat.

Digital ist die Profilwerkstatt ja auch in Darmstadt schon – was genau soll in München passieren?

Die Profilwerkstatt ist wirklich digital – Hut ab vor den Kollegen, was die für unsere Kunden alles auf die Beine gestellt haben. Die Bauerfeind-Kampagnen finde ich exemplarisch für die Zukunft im Content Marketing – inszenierte Themenwelten mit Produktbezug messbar über die richtigen Kanäle auszuspielen. Solche Konzepte möchte ich zu den Kunden im Süden der Republik bringen und gezielt mit Print-Medien verknüpfen.

Messbar – die Wirkung von Inhalten scheint Dir besonders am Herzen zu liegen.

Das ist korrekt. Ich bin zutiefst davon überzeugt, dass Inhalte wirken. Keine Relevanz ohne Resonanz – das sage ich gerne jedem, der meint, relevante Inhalte alleine reichen schon. Für ein „Haus der Contentexperten“ sind relevante Inhalte die Pflicht – also Inhalte, die die Zielgruppe erreichen. Die Resonanz ist die Kür. Damit meine ich: Wir müssen die Zielgruppe zu einer Handlung bewegen.

Die Profilwerkstatt wird sich am Standort München neben digitalen Projekten auf Performance-Messung konzentrieren. Warum?

Weil das Messen der Leistung von Inhalten zwingend zur strategischen Planung von Content-Marketing- und Corporate-Publishing-Projekten gehört. Unsere Lösungen bestehen im Idealfall immer aus einer Content-Strategie, einer Reichweiten-Strategie und einer Performance-Strategie. Ich komme noch einmal darauf zurück: Ohne Resonanz gibt es keine Relevanz. Das muss man sich vorstellen wie einen ewigen Kreislauf.

Kannst Du das näher erläutern?

Content Marketing hilft, Marken mit Botschaften aufzuladen und mit Storytelling lebendig zu machen. Das verbindet sie dauerhaft mit dem Rezipienten – der entweder Kunde der Marke ist oder ein Kunde wird. Welche Formate aber im Storytelling im jeweiligen Fall wirklich wirken, können wir nur verlässlich sagen, wenn wir zu Beginn der Kommunikation KPIs definieren und diese konsequent nachhalten. Bei Bauerfeind etwa ist ein Index für den Erfolg einer Kampagne die Anzahl der Freunde und Likes auf Facebook. In einer Kampagne, die beispielsweise Instagram als Kanal aufnimmt, werden wir die Anzahl der Follower tracken. Das alles ist Teil einer Content-Strategie – damit sie funktioniert, müssen wir die Strategie immer wieder je nach Messergebnissen anpassen. Wie bei Churchill, der mal gesagt haben soll: „Es gibt keinen erfolgreichen Plan für eine Schlacht, der die Schlacht überlebt hätte“. Die  kontinuierliche Performance-Messung und Überprüfung führt dazu, dass unsere Kunden von uns ein variables Kommunikationskonzept erhalten, das formatübergreifend alle relevanten Medien und Kanäle berücksichtigt – und das Ziel fest im Blick behält. So muss Kommunikation im digitalen Zeitalter funktionieren. So und nicht anders.

Das neue Büro liegt mitten in Haidhausen. Warum ist die Wahl aber überhaupt auf München gefallen? Die Profilwerkstatt hätte ja auch nach Köln, Hamburg oder Berlin expandieren können.

Allesamt schöne Städte, keine Frage. München hält sich jedoch ungebrochen an der Spitze als beliebteste Metropol-Region im deutschsprachigen Raum. Die Zuzug-Raten übersteigen alle anderen deutschen Großstädte. 2030 sollen knapp drei Millionen Menschen in München und im Umland leben – heute sind wir bei 1,5 Millionen. Und mit den Menschen kommen die Unternehmen, mit den Unternehmen kommen Kommunikationsaufgaben. Und die Profilwerkstatt ist dann schon vor Ort.

Also volle Konzentration auf den Süden?

Ein Credo der Profilwerkstatt ist, mit Kunden aus der Region zusammenzuarbeiten, um den persönlichen Kontakt zu stärken und eng zusammenarbeiten zu können. Während Darmstadt die Rhein-Main-Region und nördlicher gelegene Gegenden abdeckt, konzentrieren wir uns von München aus auf Bayern, Baden Württemberg, dann auf Österreich und die Schweiz. Das soll aber nicht heißen, das München und Darmstadt getrennt voneinander agieren würden. Mir ist eines besonders wichtig: Es gibt nur eine Profilwerkstatt. Die beiden Standorte arbeiten eng und standortübergreifend zusammen, tauschen Expertise aus und bieten auch grundsätzlich die gleichen Dienstleistungen an – eben mit unterschiedlichen Schwerpunkten. Ganz gleich, von wo aus die Profilwerkstatt arbeitet: Wir können beides – Helles und Äppelwoi.

Christian Fill Profilwerkstatt

Christian Fill besitzt langjährige Erfahrungen in der Medien- und Content-Marketing-Branche. Der promovierte Ingenieur bekleidete Positionen in Wirtschafts- und Technologietiteln als Chefredakteur, Verlagsleiter und in den vergangenen fünf Jahren als Geschäftsführer der BurdaCreative (heute C3). Er ist stellvertretender Vorsitzender des Content Marketing Forum (früher Forum Corporate Publishing), Europas größtem Verband für Content Marketing und Corporate Publishing, aktives Mitglied im Kreis Content Marketing des Bundesverbands der Digitalwirtschaft und seit 2010 Beiratsmitglied der Leipzig School of Media für den Studiengang „Corporate Media“.