Kein Hollywood-Streifen kommt ohne ihn aus: den Trailer zum Film. Ob „Fifty Shades of Grey“, „Der Hobbit: Die Schlacht der fünf Heere“ oder „Die Tribute von Panem 3“ – die Produzenten der weltweiten Blockbuster setzen auf die kurzen Filme vorab, die Lust auf mehr machen. Dabei werden diese immer aufwendiger produziert und immer früher vor dem eigentlichen Start des Films angesetzt. Was heute auf den Kanälen von YouTube bis zur Großleinwand im Kino läuft, weist meistens auf einen Filmstart hin, der noch ein ganzes Jahr entfernt liegt.
Auch Firmen gewinnen Filmpreise
Solch ein großer Vorlauf ist für Produktionen im Firmenumfeld in aller Regel nicht notwendig, doch gehört der Video-Trailer eindeutig in die Kategorie „Pre-Launch“-Maßnahmen und sollte entsprechend früh im Verlauf der Marketingplanung eingesetzt werden. Schließlich soll das Video Aufmerksamkeit wecken, zur Teilnahme, zum Kauf, zum Mitmachen anregen. So hat ImmobilienScout24 beispielsweise für die Bewerbung seines neu ins Leben gerufenen „Marken Award der Immobilienbranche“ auf das Format eines Video-Trailers gesetzt. Der Kurzfilm wurde Anfang August veröffentlich und leitet die Gipfelstürmer unter Deutschlands Immobilienprofis auf die Landingpage für die Einreichung der Bewerbungen und zu weiteren Hintergrundinformationen. Die eigentliche Preisverleihung mit Awards in drei Kategorien findet dann fast drei Monate später, Mitte Oktober 2014, in Frankfurt statt.
Immer beliebter – insbesondere zur Frankfurter Buchmesse im Herbst – werden Buch-Trailer. Hier gilt nicht mehr das Buch zum Film, sondern der Film zum Buch. Im Falle unseres neuen Werkstattbriefs produzierten wir den Film zum Magazin:
Drama, Baby, Drama – oder auch nicht
Beim Video-Trailer handelt es sich um ein relativ kurzes Format von 30 bis 60 Sekunden Länge, 90 Sekunden sind das absolute Maximum. Der Kurzfilm verlangt nach einem Spannungsaufbau, nach einer ganz eigenen Dramaturgie. Starke Bilder und eine emotionale Musik sind die Grundbausteine, sie sorgen für die Dramatik, die ein Video-Trailer braucht. Hier liegt aber manchmal auch die Schwierigkeit. Nicht jede Markenidentität verträgt das donnernde Crescendo eines Orchesters und zu martialische Auftritte der Protagonisten. Oft setzt das Selbstbild des Unternehmens die Grenzen. Dann gilt es, auch mit ruhigeren Tönen Interesse zu wecken. Neugierig machen, ohne zu viel zu verraten – das möchte auch die Darmstädter HEAG Holding. Ihren „Tag der Stadtwirtschaft“, der am 27. September 2014 stattfindet, bewirbt sie dieses Jahr mit einem Video-Trailer. Für die Vorankündigung von Veranstaltungen ist das kleine Bewegtbild ganz besonders gut geeignet. Und in Zeiten von YouTube auch fast schon ein Muss, will man nicht allein auf traditionelle Einladungsformen oder Pressearbeit setzen.