Beim Content Recycling richtig sortieren

Im Blog-Beitrag „Content Recycling – frischen Traffic fürs Social Web“ haben wir einen Überblick darüber gegeben, was das Wiederverwerten von Inhalten ausmacht und warum es Teil jeder Content Strategie sein sollte. Nun sollen hier ergänzend zwei Best-Practice-Beispiele vorgestellt werden, damit beim Recycling auch nicht in die „falsche Tonne“ gegriffen wird.

Die Liebe zum Unentdeckten

Sebastian Guggolz machte 2014 bei der Gründung seines Verlages die Not zur Tugend: Bei seinem Geschäftsmodell fungiert Content Recycling sozusagen als Leitidee und macht die Geschäftsphilosophie aus. Der Guggolz Verlag hat es sich zur Aufgabe gemacht, Büchern, die sich auf dem Markt nicht durchgesetzt haben, eine zweite Chance zu geben. Alle Bücher, die der Verlag verlegt, waren bereits schon einmal von einem anderen Verlag veröffentlicht worden. Guggolz bereitet die Bücher neu auf.  Denn trotz der anfänglichen Erfolglosigkeit  ist er überzeugt: „Was sagt das über die Qualität dieser Bücher? Nichts.“  Es handelt sich allerdings nicht  nur um das reine Kopieren der Buchinhalte, erst der aktuelle Bezug  macht die Neuauflage der Bücher interessant. Da wird zum Beispiel ein neues Buchcover entworfen, eine ergänzende Kommentierung hinzugefügt, oder auch ein aktuelles Vor- beziehungsweise Nachwort geschrieben. Diese neue Elemente mit Mehrwert für den Leser rechtfertigt dann die erneute Veröffentlichung eines Buchs. Der Guggolz Verlag hat sich zum Ziel gesetzt, den Literaturmarkt historisch, politisch, kulturell und sprachlich vielfältiger zu machen, indem er Content eine zweite Chance bietet.

Guggloz Verlag

Sebastian Guggolz – Gründer des Guggolz-Verlags

Eine Party für Obama

Um Content Recycling sinnvoll einzusetzen, ist es immer ratsam, aktuelle Anlässe oder Trends zu nutzen. Der Blog „Geist und Gegenwart“ setzt das in einigen Beispielen schön um: Ein simples aber zugleich gelungenes Beispiel, ist das Recycling des Beitrags „Wie der mächtigste Mann der Welt Entscheidungen trifft“ vom 16. Januar 2013. Mehr als eineinhalb Jahre später scheint dieser immer noch relevant und lesenswert zu sein, er wird in den sozialen Netzwerken erneut angeteasert. Aber nicht einfach so. Das Zauberwort ist „aktueller Bezug“. Gilbert Dietrich wählt dafür einen Tag, an dem die Hauptfigur, Barack Obama, so oder so im Fokus steht: den 04. August 2014, dem 53. Geburtstag des amerikanischen Präsidenten. Dadurch weckt Dietrich erneut die Neugierde der Leser und der Blog-Artikel erlebt ein kleines Revival. Ein schöner Bezug wurde gesetzt und Geist und Gegenwart  konnte sich die Content-Neuerstellung zumindest für einen Tag sparen.