Social Media im B2B: Schmeißt euren Content nicht auf den Müll!

„Juhuu, gleich beginnt das verlängerte Wochenende – wir wünschen Frohe Ostern!“ Auf Facebook-Seiten von Unternehmen liest man solche Posts und es gibt auch immer zahlreiche Likes – aussagekräftiger Content ist das aber nicht. Auch die Taktik, vorhandenen Content wie etwa ein Whitepaper oder das (digitale) Kundenmagazin zu verlinken und damit Inhalt bloß zu recyceln, ist in den meisten Fällen Unsinn. Leider reduzieren viele Unternehmen die Nutzung von Social Media darauf, die Reichweite für bestehende Inhalte zu erhöhen, anstatt damit anzufangen, Inhalte im Social Web zu generieren. Unternehmen müssen anfangen, das Social Web mit Konzept und Köpfchen zu nutzen.

Zauberwort Content Marketing  – Weiß irgendjemand was das heißt?

Content Marketing ist ein Buzzword. Was gutes Content Marketing ausmacht, weiß niemand besser als Joe Pulizzi. Es bedeutet definitiv nicht, vorhandenen Content über alle Kanäle zu ballern um möglichst viel Reichweite zu erzielen. Dabei wäre es doch viel schlauer zum Beispiel vor dem Launch einer Facebook-Seite grundlegende Dinge zu klären: Was interessiert die Zielgruppe? Und damit meine ich nicht was könnte die Zielgruppe interessieren, sondern mit Monitoring-und SEO-Analyse-Tools, sowie durch Befragungen wirklich herauszufinden, was die Zielgruppe interessiert und welche Kanäle sie zur Information und Kommunikation nutzt. Ohne dieses Wissen kann die beste Kommunikationsabteilung keine gute Content-Marketing-Strategie auf die Beine stellen. Wenn man weiß welche Fragen, Probleme und Bedürfnisse die Zielgruppe in die Google-Suche eingibt und nach welchen Themen sie sucht, sind die Antworten darauf die Headlines für Blogbeiträge und Posts in Sozialen Netzwerken.

Analyse, Monitoring und Definitionen

Inhalte zu finden, die B2B-Kunden interessieren, zählt zu den größten Herausforderungen im Content Marketing. Die kommunikative Krone können sich die B2B-Unternehmen aufsetzen, die Social Media nicht als Abfallprodukt, sondern als Ausgangspunkt für Kommunikation verstehen. Sie müssen verstehen, dass sie Social Media dazu nutzen können, herauszufinden, was ihre Kunden bewegt, interessiert und worüber sie nachdenken. Ziel muss es sein, den Kunden die Möglichkeit zu geben, über Inhalte mit zu entscheiden und diese mit zu entwickeln.

Content entsteht in der Community

Ein brillantes Beispiel wie Social Media im B2B funktioniert, zeigt etwa die Philips Healthcare NetForum Communitiy. Rouven Lippe, Business Unit Manager bei Philips Healthcare, beschreibt in einem lesenswerten Interview folgende Ziele:  „Wir wollen am Austausch unserer Kunden über unsere Technologie teilhaben. So erfahren wir auch, welche Entwicklungen und Produkte sich unsere Kunden noch von uns wünschen.“ Die Social Media Nutzung ist in diesem Fall so erfolgreich, weil ein Dialog stattfindet und eine Beziehung zu den Kunden aufgebaut wird. Social Media ist nur die Plattform, der Content entsteht in der Community und wird nicht vermarktet, sondern von den Nutzern reproduziert.

Inspiration für diesen Beitrag gab eine Diskussion auf dem Rhein-Main BarCamp. Vielen Dank für die rege und konstruktive Teilnahme an diesem spannenden Thema bei unserer Session und der Google+ Diskussion.