Boston, Oxford, Prag: Das sind nur drei sehenswerte Drehorte, an denen unser Team Video-Beiträge für „Die Vermessung des Risikos“ gedreht hat. Das außergewöhnliche crossmediale Jubiläumswerk anlässlich der 10. Risikomanagement-Konferenz von Union Investment bietet ein analog-digitales Zusammenspiel von Buch, Onlinemagazin und Videos.
Wo das Messen begann
Doch beginnen wir am Nullpunkt – da wo unsere Vermessung begann: Rund 18 Monate bevor das Jubiläumsbuch „Die Vermessung des Risikos“ pünktlich zur Risikomanagement-Konferenz am 11. November erschien, ging es für uns mit Konzeption, Planung und Recherche los. Denn 208 Buchseiten, gebunden in dunkelblauem Leinen entstehen nicht über Nacht. Zumal wir ergänzend ein Onlinemagazin mit exklusiven Videointerviews konzipiert haben. Der Auftrag war also klar – jetzt wurde das Maßband ausgepackt und die Arbeit begann.
Das Maßband genau anlegen – zur Not auch linksrum
Die Videos für „Die Vermessung des Risikos“ ermöglichen ein Wiedersehen mit insgesamt acht weltweit führenden Ökonomen, die als Hauptreferenten bei den bisherigen Risikomanagement-Konferenzen auftraten. Am 24. Februar 2015 war es Robert C. Merton, der für ein Interview vor der Kamera in Boston saß. Fünf Wochen später, am 8. April 2015 stellte sich Tomas Sedlacek den Fragen der Profilwerkstatt-Redakteure in Prag und warb zugleich dafür, ihn bei der 10. Risikomanagement-Konferenz zu besuchen. Um Interviews wie diese zu realisieren, ist vom Filmteam viel Flexibilität, Spontanität und eine gewisse Chuzpe gefragt. Unsere Redakteure mussten schließlich an ihren O-Ton kommen.
Nach weiteren sieben Wochen stand bereits am 27. Mai 2015 der nächste Dreh an: das Interview mit dem US-amerikanischen Volkswirtschaftsprofessor Paul Krugman im englischen Oxford. Da kamen unserem Team Talente wie eine gewisse Unverfrorenheit, große Flexibilität und schnelles Reagieren zu Gute: Exakt 27 Minuten vor dem vereinbarten Interview-Termin stellte sich raus, Paul Krugman wird am anderen Ende der Stadt aufgehalten und schafft es nicht zur vereinbarten Location.
Ein schnelles Auto und ein beherztes Auftreten im Linksverkehr taten ihr Übriges. Unser Filmteam parkte den Leihwagen acht Minuten vor dem Interview-Termin im Halteverbot. Da sagen wir aber salopp: Geschenkt! Auch dieser Dreh war im Kasten.
Wir wollen da rein – das ist ja wohl nicht vermessen
Alle bisherigen Hindernisse waren jedoch allenfalls organisatorische Kinkerlitzchen gegenüber dem Interview-Termin mit Robert J. Shiller. Dieses Gespräch sollte am 29. Mai 2015 in einem Dresdner Hotel stattfinden. Die Antwort des Hotels auf unsere Interview-Anfrage war wenig charmant: „Wissen Sie nicht was bei uns los ist? Das G7-Treffen der Finanzminister. Da kommen Sie nicht so einfach ins Haus!“. Prima, das Interview sollte an dem Ort mit zu diesem Zeitpunkt vermutlich höchsten Sicherheitsaufkommen weltweit stattfinden!
Not macht erfinderisch: Unser Filmteam startete eine Telefonodyssee, fasste Pläne, verwarf sie und disponierte mehrfach um. Am Abend vor dem Drehtermin stand es zwar immer noch nicht auf der Gästeliste, doch die Kontakte der wichtigsten Ansprechpartner waren zumindest bekannt.
Möglichst unauffällig und nur mit dem nötigsten Equipment ging es am nächsten Morgen zum Konferenzort – ab dann war Improvisation gefragt.
Filmteam: „Guten Tag, wir sind angemeldet, leider etwas kurzfristig, aber wir haben gestern alles mit dem Verantwortlichen besprochen und er meinte, das geht in Ordnung.“
Sicherheitskontrolle „Ihre Namen sind nicht auf der Liste zu finden.“
Filmteam: „Genau, weil es ja recht kurzfristig war“. Charmantes Lächeln.
Sicherheitskontrolle: „Bitte geben Sie uns Ihre Ausweise. Es gibt eine Prüfung durch das Bundeskrimanalamt.“
Filmteam (scherzhaft): „Jaja, das BKA!“
Sicherheitskontrolle (sehr ernst): „Ja, das BKA!“
Es vergingen einige Minuten, gefühlte Stunden. Das Gepäck wurde durchleuchtet – und plötzlich war das Team drin! Das soll uns erstmal jemand nach machen. Wir sind uns heute noch sicher: Der Schlüssel in den „Hochsicherheitstrakt“ war das charmante Lächeln unserer Video-Redakteurin, der es dann auch noch gelang, dem Interviewpartner den perfekten O-Ton zu entlocken.
So sind wir heute sehr stolz auf unser neuestes crossmediales Projekt: Entstanden mit Herzblut, professioneller Konzeption und nicht zuletzt mit charmanter (manchmal sogar etwas vermessener) Vehemenz in den richtigen Momenten.